Herzklappenerkrankungen – Highlights Tag 4

Dr. Robert Zilberszac, PhD

Assoziation zwischen RAS-Inhibition und klinischem Outcome nach TAVI: Analyse aus dem STS/ACC TVT Register

Inohara T et al., Durham, USA, Abstract # P6030

Bei Patienten mit wirksamer Aortenstenose (AS) kommt es aufgrund der chronischen Druckbelastung zu einem Remodeling des linken Ventrikels mit Hypertophie und Fibrose. Ein solches maladaptives Remodeling ist mit dem Auftreten von Zeichen der Herzinsuffizienz sowie einer erhöhten Mortalität assoziiert und eine Inhibition des Renin-Angiotensin-Systems (RAS) hat hier aufgrund des antifibrotischen und anti-remodeling Effekts therapeutisches Potential. Inohara et al führten eine retrospektive Analyse von 15.896 TAVI-Patienten durch (USA, Juli 2014 bis Juni 2016). Nach propensity matching, um demographische, klinische und echokardiographische Unterschiede zwischen den Subgruppen auszugleichen, zeigte sich ein signifikanter Überlebensvorteil für Patienten, welche einen RAS-Inhibitor erhalten hatten. Weiters wurden bei diesen Patienten eine geringere Rehospitalisierungsrate und bessere Lebensqualitätsindizes dokumentiert. Bedeutung für die Praxis: Während prospektive randomisierte Studien notwendig sind, um die Ergebnisse der diskutierten Arbeit weiter zu untermauern, bieten die vorliegenden Daten einen weiteren Puzzlestein in der optimalen Therapie von AS-Patienten, die noch über den Klappenersatz per se hinausgeht.

 

Dr. Stefan Stojkovic, PhD

POET: Orale antibiotische Therapie bei Patienten mit bakterieller Endokarditis

Bundgaard H et al., Copenhagen, DK, Abstract # 5869

Das POET-Trial untersuchte die Sicherheit der partiellen oralen antibiotischen Therapie im Vergleich zur vollen parenteralen Therapie bei 400 Patienten mit Mitral- bzw. Aortenklappenendokarditis. In Bezug auf Gesamtmortalität, septische Embolie oder rezidivierende Bakteriämie gab es keinen Unterschied zwischen den Gruppen. Bedeutung für die Praxis: Umstellung auf orale antibiotische Therapie in der zweiten Hälfte der Behandlung zeigte gute Sicherheit in der ausgewählten Gruppe stabiler Endokarditis-Patienten, die initial gut auf parenterale Therapie angesprochen hatten. In dieser Patientengruppe könnte die frühe Entlassung in Erwägung gezogen werden.