Kontext: Die palliative Erstlinienchemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen erfolgt mit einem Platin (Cisplatin, Carboplatin) in Kombination mit einem Zytostatikum der 3. Generation1, 2 (Tab. 1). Diese Zweierkombinationen lindern die tumorbedingten Symptome und verlängern das Überleben der Patienten, wobei die mediane Überlebenszeit um etwa 2 Monate verlängert und die 1-Jahres-Überlebensrate um 10 % gesteigert werden1. Die Auswahl des Therapieprotokolls berücksichtigt Allgemeinzustand, Alter, Organfunktion, Verträglichkeit und Patientenpräferenz (Tab. 2). Patienten mit gutem Allgemeinzustand und adäquater Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance > 60 ml/min) erhalten bevorzugt eine cisplatinhältige Zweierkombination. Die Cisplatindosis beträgt 80 mg/m2 alle 3 Wochen, und die Carboplatindosis liegt im Bereich von AUC 4–6 alle 3 Wochen. Bei nichtsquamöser Histologie ist Pemetrexed wirksamer als Gemcitabin und bei Plattenepithelkarzinomen ist Gemcitabin wirksamer als Pemetrexed. Patienten älter als 70 Jahre erhalten eine Monotherapie oder eine gut verträgliche Zweierkombination (z. B. Carboplatin plus Paclitaxel), wobei die supportiven Therapien verstärkt werden müssen und die klinischen Kontrollen häufiger durchgeführt werden sollten. Standardmäßig werden 4–6 Chemotherapiezyklen verabreicht, wobei Patienten mit lediglich stabiler Erkrankung unter Chemotherapie nur 4 Zyklen erhalten. Die Überwachung bezüglich der Wirkung der Chemotherapie erfolgt sowohl klinisch als auch mittels regelmäßiger radiologischer Kontrollen.
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