Zurzeit stellen drei große MR-Firmen kommerzielle 7-Tesla-Magnet-Resonanz-( MR-)Geräte für die klinische Forschung bei geeigneter Ethikkommissionsbewilligung zur Verfügung. Während der letzten Jahre hat die Zahl an Installationen von MR-Geräten mit einer Feldstärke von 7 Tesla deutlich zugenommen und beträgt derzeit weltweit ca. 40 Geräte. Diese rasche Zunahme zeigt das zunehmende Interesse an Ultrahochfeld-MR, das sowohl durch verbesserte Ergebnisse hinsichtlich morphologischer Darstellbarkeit als auch durch die Möglichkeit funktioneller und metabolisch-verbesserter Bildgebung bedingt ist.
Da das Signal-zu-Rausch-Verhältnis linear mit der Feldstärke zunimmt, war die erste offensichtliche Anwendung der erhöhten Empfindlichkeit auf 7 Tesla eine höhere örtliche Auflösung im Gehirn. Von besonderem klinischem Interesse für Neuroapplikationen ist die Darstellung der verschiedenen Schichten des zerebralen Kortex, die auf 7 Tesla auf Grund des verbesserten Signal-zu-Rausch-Verhältnisses, des Kontrast-zu-Rausch-Verhältnisses und der örtlichen Auflösung erreicht werden, nicht jedoch bei niedrigeren Feldstärken. Auf 7 Tesla kann eine örtliche Auflösung in der Ebene von 100–200 Mikrometer erreicht werden, und diese Verbesserung kann z.B. im Nachweis von Veränderungen der kortikalen Strukturen als erste Zeichen einer frühen Demenz sowie in der Darstellung von kleinen Läsionen, Vaskularisation und Myelin-Pathologie in der frühen Phase der multiplen Sklerose weiter helfen.
Eine weitere Struktur von Interesse ist der Hippocampus, der bisher bei Standard-Feldstärken auf Grund der kleinen Größe und der heterogenen Struktur eine besondere Herausforderung darstellt. Die hoch auflösende Darstellung des Hippocampus ist ohne wesentliche Artefakte mit Sequenzen wie protonengewichteten T2 und T2* möglich, aber auch mit T1-gewichteten 3-D-Gradientenechosequenzen mit einer isotropen Auflösung von 0,5 mm Voxelgröße. Sogar Subeinheiten der internen hippocampalen Anatomie können mit ausgezeichneter Auflösung sichtbar gemacht werden, was die Suche nach klinischen Anwendungen stark gefördert hat.
Die kryptogene Epilepsie z.B. bleibt weiterhin ein ungelöstes Problem. Bei diesen PatientInnen kann auf MRT-Geräten mit einer Feldstärke von bis zu 3 Tesla keine strukturelle Abnormität gesehen werden. Die höhere Auflösung auf 7 Tesla erscheint vorteilhaft und wird derzeit intensiv untersucht. Erste Untersuchungen werden derzeit an PatientInnen mit bekannter mesialer Sklerose durchgeführt. Darüber hinaus sind auch die mit Demenz vom Alzheimer-Typ assoziierten Veränderungen des Hippocampus von hohem Interesse.
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